Stab Pz.Rgt. 39 (Pz.Rgt. v. Lauchert)

Kurzchronik Stab Pz.Rgt. 39 (ehem. 17. Pz.Div.), zeitweise auch als Pz.Rgt. v. Lauchert bezeichnet

Stand 23.8.2010

© Martin Block

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1943
20./22.4.1943 OKH/GenStdH/Org.Abt. befiehlt Herauslösung des Stabes Pz.Rgt. 39 (17. Pz.Div.) mit Nachr.- u. Aufkl.Zug und Verlegung ins Heimatkriegsgebiet zur Verfügung des Gen.Insp.d.Pz.Tr. ab Anfang Mai 1943.
22.5.1943 OKH/Chef H Rüst u BdE befieht Verlegung des Stabes Pz.Rgt. 39 zur Pz.Ers.Abt. 33 nach St. Pölten (W.K. XVII) und personelle Auffüllung nach K.St.N. 1103 v. 1.11.1942 (mit le. Zug, zusätzlich 5 Richt- und Ladeschützen). Bis zum 30.5.1943 ist der aufgefüllte Rgts.Stab dann zur Ausbildung auf Pz.Kpfw. V Panther nach Erlangen zum Pz.Lehrgang des W.Kdo. XIII zu verlegen.
18.6.1943 OKH/GenStdH/Op.Abt. befiehlt Verlegung der Pz.Abt. 51 (ehem. II./Pz.Rgt. 33) ab 22.6.1943 aus Grafenwöhr in den Bereich der H.Gr. Süd nach Charkow.
20.6.1943 OKH/GenStdH/Org.Abt. befiehlt Umgliederung des Stabes Pz.Rgt. 39 nach K.St.N. 1103a v. 17.6.1943 mit Verwendungsbereitschaft zum 22.6.1943.
24.6.1943 OKH/GenStdH/Op.Abt. befiehlt Verlegung der Pz.Abt. 52 (ehem. I./Pz.Rgt. 15) und des Stabes Pz.Rgt. 39 ab 27.6.1943 aus Grafenwöhr bzw. Erlangen in den Bereich der H.Gr. Süd nach Charkow.
25.6.1943 Gemäß Befehl der OKH/GenStdH/Org.Abt. Nr. sind die Pz.Abt. 51 (96 Panther u. 2 Panther ohne Türme als Berge-Schlepper) und 52 (96 Pantheru. 2 Panther ohne Türme als Berge-Schlepper) mit Eintreffen im Bereich der H.Gr. Süd dem Pz.Rgt.Stab 39 zu unterstellen. Den für die Zusammenfassung des Rgts. erforderlichen Kolonnenraum hat die H.Gr. Süd auf dem Kommandowege zu stellen.
[Anm.: Das so gebildete Regiment wird nach seinem Kommandeur, Major Meinrad v. Lauchert, meißtens als Pz.Rgt. v. Lauchert bezeichnet.]
28.6.1943 3 Pz.Kpfw. V Panther Ausf. D für den Nachr.Zug und 5 für den Aufkl.Zug treffen ein. Insgesamt verfügt das Pz.Rgt. v. Lauchert damit jetzt über 200 Panther - darunter 10 Pz.Bef.Wg. - und 4 Panther ohne Türme als Berge-Schlepper. Dazu kommen noch 2 le. SPW (Sd.Kfz. 250/1) und 4 mittlere Krankenpanzerwagen (Sd.Kfz. 251/8).
1.7.1943 Das Regiment marschiert über Borisowka in den Bereitstellungsraum nordwestlich von Tomarowka an der Worskla. Dort wird es der  Pz.Gren.Div. Grossdeutschland (XXXXVIII. Pz.Korps, 4. Pz.Armee, H.Gr. Süd) unterstellt. Zur Führung der beiden Pz.Rgter. v. Lauchert und G.D. wird zusätzlich der Pz.Brig.Stab 10 eingesetzt.
5.7.1943 Beginn der deutschen Großoffensive bei Kursk, Operation "Zitadelle". Das Pz.Rgt. v. Lauchert tritt als 2. Treffen hinter dem Pz.Rgt. Grossdeutschland zum Angriff aus der Gegend nördl. Moschtschenoje an. Die ersten feindlichen Verteidigungslinien werden durchbrochen und die Orte Tscherkasskoje und Jaoki werden genommen.
6.7.1943 Die zweite feindliche Stellung wird durchbrochen und im weiteren Vorgehen gegen sich verstärkenden Widerstand wird die Höhe 247,2 erreicht und der Ort Dubrowa eingenommen.
7.7.1943 Schwere Kämpfe bei Dubrowa und Jaoki, Angriff nach Norden und Bildung eines Brückenkopfes ostwärts von Luchanino.
8.7.1943 Gegen starke Panzerabwehr tritt das Pz.Rgt. v. Lauchert in Richtung Norden an. Es gelingt ein Einbruch in Ssyrzewo und Werchopenje wird erreicht.
9.7.1943 Die Panther stoßen beiderseits der Strasse Jakowlewo - Obojan vor. Nach der Einnahme von Nowosselowka Eindrehen nach Südwesten. Der Ostteil Werchopenje wird von noch verbliebenen Feindkräften gesäubert.
10.7.1943 Die begonnene Umfassungsbewegung in südwestlicher Richtung wird fortgesetzt. Dabei stößt das Pz.Rgt. v. Lauchert auf starke fdl. Panzerkräfte und wird in langandauernde Panzergefechte verwickelt. Im Laufe des Tages erfolgt ein Frontbesuch durch den Gen.Insp.d.Pz.Tr. Generaloberst Guderian.
Am Abend wird die Stärke des Pz.Rgt. v. Lauchert zunächst wie folgt gemeldet:
10 Panther einsatzbereit
25 Panther total ausgefallen
165 Panther bei den J-Diensten (davon ca. 40 bereits wieder instandgesetzt und auf dem Marsch zum Einsatzort).
Ein zweiter Bericht mit Stand 24.00 Uhr nennt dann etwas andere Zahlen:
38 Panther einsatzbereit (davon 2 Pz.Bef.Wg.)
31 total ausgefallen
131 Panther bei den J-Diensten (davon 8 Pz.Bef.Wg.)
4 Panther ohne Turm (Berge-Schlepper) einsatzbereit
2 Sd.Kfz. 250/1 einsatzbereit
4 Sd.Kfz. 251/8 einsatzbereit
11.7.1943 Das Gebiet um Beresowka wird vom Feind gesäubert. Erreichen der Höhe ostwärts Kalinowka - Kubssowski-Schlucht bis Punkt 247,0 - Punkt 258,5.
12.7.1943 Ein starker sowjetischer Angriff westlich von Werchopenje wird abgewehrt und ein Einbruch zwischen Werchopenje und Beresowka kann abgeriegelt werden.
13.7.1943 Heftige Regenfälle und damit schlechte Bodenverhältnisse zwingen zur Einstellung des Umfassungsangriffs von Norden und Süden zur Einkesselung sowjetischer Kräfte westlich von Werchopenje.
14.7.1943 Abwehrkämpfe nördlich von Distr. Tolstoje (westl. von Werchopenje).
15.7.1943 Das deutsche Oberkommando bricht die Operation "Zitadelle" ab.
15./17.7.1943 OKH/GenStdH/Org.Abt. befiehlt die Abgabe sämtlicher noch vorhandenen Panther der Pz.Abt. 51 an die Pz.Abt. 52. Die Pz.Abt. 51 soll dafür eine komplette Neuausstattung an Panthern erhaltenen.
17.7.1943 Die Pz.Abt. 51 scheidet aus dem Regimentsverband aus. Sie wird wenig später mit der Pz.Gren.Div. GD zur H.Gr. Mitte abtransportiert.

17.7.1943

Gen.Insp.d.Pz.Tr./Chefgruppe Nr. 80/43 g.Kdos. v. 17.7.1943

An den

Chef des GenStdH Herrn General der Inf. Zeizler

In der Anlage übersende ich Berichte über Einsatzerfahrungen des Pz.Rgt. (Panther) von Lauchert und des s.Pz.Jg.Rgt. 656 (Ferdinand und Sturmpanzer), die ich anlässlich meiner Frontreise zusammenstellte.

gez. GUDERIAN

Anlage 1 zum Schreiben des Gen.Insp.d.Pz.Tr./Chefgruppe Nr. 80/43 g.Kdos. v. 17.7.1943

Bericht über den Einsatz des Pz.Rgt. (Panther) v. Lauchert.

I. Taktische Erfahrungen
Der Einsatz eines neuen Panzergeräts entbindet die Führung nicht davon, nach den alten bewährten Grundsätzen des Panzereinsatzes zu handeln. Besonders gilt dies hinsichtlich der Zusammenarbeit mit anderen Waffen und des Einsatzes geschlossener Panzerverbände.
Der Generalinspekteur hatte für die durch das Panther-Rgt. verstärkte Div. "Großdeutschland" einen Pz.Brig.Stab aufgestellt, um die Führung der über 300 Panzer dieser Division sicherzustellen. Dieser Stab kam infolge persönlicher Reibungen anfangs nicht zum Einsatz. Die Führung der Panzer litt hierunter ebensosehr wie das Zusammenwirken mit den anderen Waffen. Persönliche Rücksichten dürfen keine Rolle spielen, wenn um das Schicksal des Reiches gewürfelt wird.
Es ist falsch, dort wo Panzer eingesetzt werden, andere Schwerpunktwaffen abzuziehen, nur weil die Panther da sind.
Richtig ist es vielmehr, einen eindeutigen zusätzlichen Schwerpunkt durch andere Waffen - Artillerie, Pioniere, Luftwaffe, SPW-Batl. - zu bilden, um mit den Panthern zu einem durchschlagenden und schnellen Erfolg unter geringen Verlusten zu kommen.
Der Angriff ist schnell in die Tiefe des gegerischen Verteidigungssystems zu tragen, um die feindliche Artillerie auszuschalten und das Mitgehen der Panzergrenadiere und der Infanterie sicherzustellen.
Nach den hohen Ausfällen der ersten Tage wurden die weiteren Ausfälle relativ größer, da die Zahl der in das Gefecht eintretenden Panther sehr gering war (z.T. nur 10 Panther), die Abwehr daher leicht zum Erfolg kommen konnte. Dies umsomehr, als eine Unterstützung der Panther durch andere Waffen nicht ausreichend gewärleistet war.
Die feindliche Abwehr durch 7, 62 cm Pak und KwK hatte gegen den Panther nur bei flankierendem Beschuss Erfolg. Durchschläge durch die Frontpanzerung wurden nicht erzielt. Hieraus folgt, dass der Überwachung der Flanken der Pantherangriffs das Hauptaugenmerk geschenkt werden muss.
Hierzu müssen alle verfügbaren anderen Waffen herangezogen werden.
Der Pantherverband muss zum Angriff entsprechend breit gegliedert werden, um eine Flankierung des Angriffskerns auszuschalten.
Bei Beschuss sind die einzelnen Wagen frontal zum Feindfeuer in Stellung zu bringen.
Beim Durchstoss durch ein tiefgegliedertes, vermintes Hauptkampffeld wird in Zukunft die Unterstellung von Pz.Kp.(Fkl) vorgesehen werden.
Rechtzeitige Zusammenarbeit mit Pionieren ist auf jeden Fall sicherzustellen. Material zum Überschreiten von Sumpfland ist vorbereitend mitzuführen, um Stockungen im Angriffsverlauf zu meiden.

II. Organisation
Die Gliederung der Kampfstaffeln des Panther-Rgt. hat sich bewährt. Auf keinen Fall dürfen die Züge, Kompanien und Abteilungen schwächer werden. Bei Ausstattung mit Räderfahrzeugen lässt sich noch manches kürzen, besonders weil die Versorgung sämtlicher Panzerkampfwagen wegen der stets eintretenden Ausfälle praktisch nie erforderlich ist.

III. Ausbildung
Die Zeit für die Ausbildung ist zu kurz gewesen.
Die Fahrer haben daher nicht die erforderliche Praxis erreichen können. Das technische Personal ist nicht genügend geschult, die Richtschützen und Kommandanten haben nicht die erforderliche taktische Ausbildung erhalten.
Auf Grund der erforderlichen Umbauarbeiten in Grafenwöhr sind Übungen nur bis zum Zugverband durchgeführt worden.
Diese fehlende Ausbildung machte sich doch sehr bemerkbar. Hierauf ist ein grosser Teil der technischen und auch taktischen Ausfälle zurückzuführen.

IV. Zustand des Rgts. nach 7 Tagen Einsatz.
In den ersten Tagen trat ein starkes Absinken der Gefechtsstärken durch Feindeinwirkung und technische Ausfälle ein.
Am 10.7.1943 abends waren:
10 Panther im Einsatz
25 Panther total ausgefallen
(davon 23 durch Beschuss und Ausbrennen,2 durch Brand auf dem Marsch)
100 Panther bei den J-Diensten und Werkstatt
(davon 56 mit Beschussschäden und Minentreffern, 44 mit technischen Schäden (60% leichterer Art))
ca. 40 Panther bereits wieder instandgesetzt und auf dem Vormarsch zum Einsatzort            
Rest ca. 25 Panther noch nicht von den J-Diensten erfasst.
Am 11.7.1943 abends waren:
38 Pantherim Einsatz
31 Panther total ausgefallen
131 Panther in der Instandsetzung

Ein langsames Ansteigen der Gefechtsstärken ist festzustellen.
Die grosse Zahl an ausgefallenen Panthern durch Beschuss (bis 10.7.1943  81 Panther) weist auf schwere Kämpfe hin.
Das tief gestaffelte, stark verminte Hauptkampffeld des Russen musste zu einem überdurchschnittlichen Ausfall an Gerät durch Beschuss und Minnentreffer führen.
Auch die Panzer IV und Tiger sind davon nicht verschont geblieben.
Die Tatsache, dass die Panther erstmalig auf dem Schlachtfeld erschienen, setzte sie allgemeinem Interesse aus. Vergleiche mit den Ausfällen anderer Panzerverbände wurden nicht gezogen.
Daher sind Kdo.-Behörden und Truppe schnell zu dem voreiligen Schluss gekommen: der Panther taugt nichts!
Hierzu ist abschließend zu bemerken:
Der Panther hat sich im Einsatz bewährt. Dass in der ersten Zeit technuische Ausfälle in erhöhtem Masse eintraten musste erwartet werden, da ein längerer Truppenversuch noch nicht durchgeführt worden ist.
Die Kurve der einsatzbereiten Fahrzeuge ist im Ansteigen.
Nach Behebung der Mängel an der Kraftstoffpumpe und am Motor wird der technische Ausfall in normalen Grenzen bleiben.
Die unverhältnismässig hohe Zahl der Ausfälle durch Feindeinwirkung weist auf schwere Kämpfe hin.

17.7.1943

Pz.Brig. 10 - Kommandeur, Brig.Gef.St., den 17.7.1943

Sehr verehrter Herr General [Eberbach]!

Vereinbarungsgemäß berichte ich über meine Tätigkeit hier, nachdem für uns der erste Kampfabschnitt abgeschlossen ist.
Es gelang mir, mit meinem Adjutanten noch gerade den Anschluss zu erreichen, mein Stab fuhr bis zum 11.7.1943, ich war glücklich, als ich ihn hatte, denn der Behelf mit Kommandierten war recht kläglich.
Die Panzer-Brigade wurde bei "G.D." eingesetzt, als zweites Regiment kam Pz.Rgt. "G.D." mit 8 IV- und III lg.-Kompanien und einer Tiger-Kompanie hinzu. Als Rgts.-Kdr. Graf Strachwitz, der "Panzer-Löwe".
Die Zusammenarbeit mit ihm war recht unerfreulich, er war im Angriff einfach nicht an den Funk zu bekommen und operierte selbständig. Das ging soweit, dass ich zum General von Knobelsdorff bestellt wurde (Kommandierender General des XXXXVIII. Pz.Korps), um mich zu verantworten wegen des Nichtfunktionierens des Stabes. Strachwitz führte inzwischen die Brigade und setzte die Panther geradezu irrsinnig ein, es gab dauernd Minenschäden, Flankenschutz wurde nie aufgebaut, daher wurden die Panther, die von der Seite verletzlich sind, abgeschossen.
Am 5.7.1943 war ich mit der Brigade zu einem großen Angriff angesetzt, kam aber nicht weiter als bis zu einer Rachel, vor der, in Unkenntnis unserer wundervollen Kanonen, 8 Panzer "General Lee" auffuhren auf 2200 m und mit wenigen Schüssen in Brand geschossen wurden, so dass sie abbrannten wie Christbaumkerzen. Richtschütze war bei mir mein Adjutant, er schoss auch einen der 8 ab. Der nächste Tag gab einen Angriff, bei dem ich mit 300 Panzern bis vor die zweite Stellung brausete. Nach diesem Angriff, der mit geringen Verlusten sehr erfolgreich durchgeführt wurde, war ich, wie oben erwähnt, zum General von Knobelsdorff befohlen.
Als ich dann nach 4 Tagen wieder kam, waren die Panther unter blödsinnigem Einsatz auf 12 zusammengeschrumpft, während wir mit 206 begonnen hatten. Major von Lauchert war ganz verzweifelt und begrüsste es, dass ich wieder kam. Die personellen Verluste waren auch sehr erheblich, bisher hatte das Panther-Rgt. allein an Offizieren 9 Tote und 19 Verwundete.
Ich teilte nun so ein, das ich aus beiden Regimentern zwei Abteilungen bildete, die nun die Panzermasse waren. Gleich am ersten Tage, als ich wieder da war, wurden bei Verlust von zwei eigenen Panzern, durch insgesamt 23 Panzer, 58 feindliche, meist T 34 und über 30 Pak abgeschossen. Die Aufgaben, die wir bekamen, haben wir stets erfüllt. "G.D." ist sehr einsichtig, was man von dem Kommandierenden General nicht behaupten kann. Obstlt. Köhn, der hier eine Abteilung führte, wird entsprechend berichtet haben.
Mit meinem Stab arbeite ich mich langsam ein. Wir leiden darunter, dass wir weder Zelte noch irgendwelche Wohnwagen haben und danach auf dass Leben im Panzer, im Freien oder in Trümmern von Panjebuden angewiesen sind.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass der Panther, obwohl er noch einige Anfangskrankheiten hat und der Motor noch zu empfindlich ist, ein sehr gutes Fahrzeug ist. Er ist nicht wie der Tiger nach allen Seiten 7,5 cm Pak sicher. Überragend ist die Kanone. Das Regiment hat bisher 263 abgeschossen, KW I bis auf 3000 m und fast alle T 34 auf Entfernung von 1500 - 2000 m. Von vorstehendem Bericht bitte ich Herrn General Eberbach gelegentlich Kenntnis zu geben. Sonst geht es gut, es lebt sich schön hier. Wenn hier alles in Ordnung ist, ist es einem ganz gleich, was in Sizilien passiert.

gez. DECKER

20.7.1943

Gruppe V(J) Nr. I/41988/43 geh. v. 20.7.1943
Ermittlungen Oberstlt. Reinhold, während Unternehmen ’Zitadelle’ zu Pz.A.O.K. 4 kommandiert.

I. Bewährung Pz.Kpfw. V (Panther)
Waffe einwandfrei, keine beanstandungen wesentlicher Art. Abschüsse von T 34 wurden auf über 3000 m Entfernung häufig erzielt.
Hohe Ausfallzahlen durch:
1.) Treffer
Frontpanzerung ausreichend, dagegen nicht Seitenpanzerung (40 mm), die glatt durchschlagen wird. Dadurch sehr häufig Totalausfälle, da Wagen durch Munition- oder Kraftstoffentzündung ausbrennen. Auch Deckenpanzerung zu schwach. Geschosse, die auf Walzenblende unterhalb der Mittellinie auftreffen, prallen ab und durchschlagen Deckenpanzerung. Dadurch Ausfall des Fahrers und Funkers. Verstärkung der Panzerungen nicht möglich, da Laufwerk für grössere belastungen nicht ausreichend.
2.) Technische Mängel
a) Motorschäden. Ursache noch nicht geklärt, vermutlich zurückzuführen auf zu kurze Einlaufzeit und ungeübte Fahrer. Maschinen werden übertourt. Hierdurch und durch Überhitzung Pneuelbrüche.
b) Brennstoff-Förderpumpe. In vielen Fällen Aussetzen der Förderung durch Undichtwerden der Pumpe und defekte Membranen.
c) Undichtwerden der Anschlsse von Kraftstoff- und Ölleitungen. Dadurch erhöhte Feuergefahr.
3.) Minenschäden
Beschädigung des Laufwerks.

Schwerwiegende Folgen entstanden weiterhin durch neuartige Konstruktion der Lukendeckel, insbesondere für Fahrer und Funker. Bei Beschuss verklemmten sich die Deckel, so dass Öffnen nicht mehr möglich. Folge: Bei Brand des wagens konnten in vielen Fällen Fahrer und Funker nicht aussteigen. Mannschaft schliesst daher beim Einsatz die Lukendeckel nicht und nimmt lieber den dadurch bedingten geringeren Schutz in Kauf, um bei Brand noch rechtzeitig aussteigen zu können.

Meldung der Abt.-Ing. am 19.7.1943:
Infolge des unvermittelt befohlenen Rückzuges können die ausgefallenen, noch nicht abgeschleppten
Panther nicht geborgen werden. Es ist mit folgenden Sprengungen zu rechnen:
Rgt.Stab = 3 Panther
Abt. 51    = 29 Panther, davon etwa 9 noch instandsetzungsfähig
Abt. 52    = 24 Panther
insgesamt = 56 Panther einschließlich der gemeldeten etwa 40 Totalausfälle.

Lagemeldung, Stand 18.7.1943, 16 Uhr:
Abteilung 51:
33 einsatzbereit
32 in Instandsetzung bei J-Dienst
31 Totalausfälle (2 ausgebrannt, 29 Sprengung)

Abteilung 52:
28 einsatzbereit
40 in Instandsetzung bei J-Dienst
4 zur Heimat-Instandsetzung abgeschoben            
24 Totalausfälle (Sprengung)

Instandsetzungs-Dienste der beiden Panther-Abteilungen arbeiten sehr gut. Instandsetzungen täglich etwa 25. Durch die zahlreichen Ausfälle erheblicher Ersatzteilmangel. Sehr geholfen haben die durch Gen.Qu. durchgeführten Lufttransporte insbesondere von Motoren und Kraftstoffpumpen. Ersatzteillage bessert sich jetzt durch Eintreffen der mit Blitz-Pfeiltransporten zugeführten Ersatzteile, so dass mit kurzfristiger Instandsetzung der meißten bei den J-Diensten befindlichen Schad-Pz. gerechnet werden kann.

28.7.1943 Die Pz.Abt. 52 scheidet aus dem Regimentsverband aus und wird dem Pz.Rgt. 15 der 11. Pz.Div. unterstellt. Am gleichen Tag beantragt OKH/GenStdH/Org.Abt. die Rückführung des Stabes Pz.Rgt. 39 ins Heimatkriegsgebiet.
31.7.1943 OKH/GenStdH/Op.Abt. befiehlt Rückführung des Stabes Pz.Rgt. 39 zur Pz.Ers.u.Ausb.Abt. 33 nach St. Pölten.
Stab Pz.Rgt. 39 und Pz.Abt. 52 verfügen an diesem Tag noch über:
3 Pz.Bef.Wg. Panther einsatzbereit
3 Pz.Bef.Wg. Panther in der Instandsetzung (2 kurzfr., 1 langfr.)
17 Panther einsatzbereit
105 Panther in der Instandsetzung (85 kurzfr., 20 langfr.)
1 Panther ohne Turm einsatzbereit
3 Panther ohne Turm in der Instandsetzung (2 kurzfr., 1 langfr.)
2 Sd.Kfz. 250/1 (einsatzbereit)
1 Sd.Kfz. 251/8 (einsatzbereit)
Seit dem 21.7.1943 zur Heimatinst. an H.Za. abgegeben: 2 Pz.Bef.Wg. Panther u. 13 Panther
Totalausfälle seit 21.7.1943: 1 Pz.Bef.Wg. Panther u. 10 Panther
3.8.1943 OKH/GenStdH/Org.Abt. befiehlt Abgabe der noch vorhandenen Pz.Kpfwg. V Panther des des Stabes Pz.Rgt. 39 an das Pz.Rgt. 15 (11. Pz.Div.) als Gerätereserve für die Pz.Abt. 52.
[Anm.: Wieviele Panther des Nachr.Zuges und des Aufkl.Zuges noch vorhanden waren konnte bisher nicht ermittelt werden.]
28.8.1943 Kdr.d.Pz.Tr. XVII meldet Eintreffen des Stabes Pz.Rgt. 39 in St. Pölten - Hessenkaserne mit: 5 Offz., 1 Beamten, 41 Uffz., 85 Mannsch., 20 Pkw., 9 Lkw., 10 Maultiere, 2 Kräder
9.9.1943 OKH/Chef H Rüst u BdE/AHA befiehlt personelle Auffrischung und Auffüllung des Stabes Pz.Rgt. 39 bis 25.9.1943 gemäß K.St.N. 1103a v. 17.6.1943 durch W.Kdo. XVII bei Pz.Ers.u.Ausb.Abt. 33 St. Pölten.
16.9.1943 OKH/GenStdH/Op.Abt. befiehlt sofortige Zuführung des Stabes Pz.Rgt. 39 aus St. Pölten zum Ob. West auf den Tr.Üb.Pl. Mailly le Camp zur Führung des Ausbildungsstabes und des bodenständigen Personals.
30.9.1943 Gemäß Anordnung OKH/Chef H Rüst u BdE/AHA ist der Stab Pz.Rgt. 39 dem LVIII. Res.Pz.Korps zu unterstellen und als Ausbildungsstab für die auf dem Tr.Üb.Pl. Mailly le Camp befindlichen Pz.Abteilungen einzusetzen.
1.11.1943 1.11.1943 Zustandsbericht Stab Pz.Rgt. 39 für Oktober 1943
Unterstellungsverhältnis: ---
1. Personelle Lage am 1.11.1943
a) Soll: 8 Offz., 1 Beamter, 47 Uffz., 82 Mannsch. = insgesamt 138 Mann
Fehl: ---
b) Verluste und sonstige Abgänge im Oktober 1943:
Tote: ---
Verwundete: ---
Vermisste: ---
Kranke: 6 Uffz. u. Mannsch.
Sonstige Abgänge: ---
c) Im Oktober 1943 eingetroffener Ersatz: ---
2. Materielle Lage am 1.11.1943 (Soll/einsatzbereit/in kurzfr. Inst.):
Pz. V : 8 / -- / --
Kräder: 9 / 1 / 1
Pkw.(gl.): 15 / 3 / 9
Pkw.(o): 2 / -- / --
Maultiere: -- / 5 / 1
Lkw.(gl.): 10 / 4* / --  [* Mannsch.Kw. (Kfz. 70)]
Lkw.(o): 2 / 9 / --

Gliederung: Stab, Nachr.Zug, Aufkl.Zug
1944
1.1.1944 Zustandsbericht Stab Pz.Rgt. 39 für Dezember 1943
Unterstellungsverhältnis: ---
1. Personelle Lage am 1.1.1944
a) Soll: 8 Offz., 1 Beamter, 47 Uffz., 82 Mannsch. = insgesamt 138 Mann
Fehl: ---
b) Verluste und sonstige Abgänge im Dezember 1943:
Tote: ---
Verwundete: ---
Vermisste: ---
Kranke: 1 Uffz. u. Mannsch.
Sonstige Abgänge: ---
c) Im Dezember 1943 eingetroffener Ersatz: ---
2. Materielle Lage am 1.1.1944 (Soll/einsatzbereit/in kurzfr. Inst.):
Pz. V : 8 / -- / --
Kräder: 9 / 2 / --
Pkw.(gl.): 15 / 4 / 7
Pkw.(o): 2 / -- / --
Maultiere: -- / 5 / 1
Lkw.(gl.): 10 / 3* / 1  [* Mannsch.Kw. (Kfz. 70)]
Lkw.(o): 2 / 8 / 1

Gliederung: Stab, Nachr.Zug, Aufkl.Zug
1.2.1944 Zustandsbericht Stab Pz.Rgt. 39 für Januar 1944
Unterstellungsverhältnis: ---
1. Personelle Lage am 1.2.1944
a) Soll: 8 Offz., 1 Beamter, 47 Uffz., 82 Mannsch. = insgesamt 138 Mann
Fehl: ---
b) Verluste und sonstige Abgänge im Januar 1944:
Tote: ---
Verwundete: ---
Vermisste: ---
Kranke: 2 Uffz. u. Mannsch.
Sonstige Abgänge: ---
c) Im Januar 1944 eingetroffener Ersatz: ---
2. Materielle Lage am 1.2.1944 (Soll/einsatzbereit/in kurzfr. Inst.):
Pz. V : 8 / -- / --
Kräder: 9 / 1 / 1
Pkw.(gl.): 15 / 12 / 2
Pkw.(o): 2 / -- / --
Maultiere: -- / 3 / 1
Lkw.(gl.): 10 / 3* / 1  [* Mannsch.Kw. (Kfz. 70)]
Lkw.(o): 2 / 8 / 1

Gliederung: Stab, Nachr.Zug, Aufkl.Zug
16.2.1944 OKH/Chef H Rüst u BdE/AHA befiehlt Umgliederung des Stabes Pz.Rgt. 39 mit der Neubenennung Ausbildungsstab Mailly (ehem. Stab Pz.Rgt. 39) durch Stab Pz.Brig. 10. Die bei Stab Pz.Rgt. 39 bestehende Alarmbatterie zu 8 Geschützen 8,8 cm Flak wird bis auf einen Offz. und 1 Waffenmeistergehilfen, die bei dieser Battr. zu belassen sind, gekürzt. Die Besetzung der Funktionen erfolgt durch die jeweils auf dem Tr.Üb.Pl. Mailly le Camp aufzustellenden Einheiten. Die Funktionen, wie Lagervermittlung, Fernschreibstelle, Verpflegungslager und Großtankstelle werden ebenfalls gekürzt. Das vorhandene Material ist, soweit es nicht dringend für die vom Ausbildungsstab Mailly übernommenen Aufgaben und Funktionen benötigt wird, den nächstgelegenen Pz.Parken zuzuführen.
1.4.1944 Zustandsbericht Stab Pz.Rgt. 39 für März 1944
Unterstellungsverhältnis: ---
1. Personelle Lage am 1.4.1944
a) Soll: 8 Offz., 1 Beamter, 47 Uffz., 82 Mannsch. = insgesamt 138 Mann
Fehl: 1 Offz.
b) Verluste und sonstige Abgänge im März 1944:
Tote: ---
Verwundete: ---
Vermisste: ---
Kranke: 2 Uffz. u. Mannsch.
Sonstige Abgänge: 1 Offz., 6 Uffz. u. Mannsch.
c) Im März 1944 eingetroffener Ersatz: ---
2. Materielle Lage am 1.4.1944 (Soll/einsatzbereit/in kurzfr. Inst.):
Pz. V : 8 / -- / --
Kräder: 9 / 2 / --
Pkw.(gl.): 15 / 11 / 3
Pkw.(o): 2 / -- / --
Maultiere: -- / 6 / --
Lkw.(gl.): 10 / 3* / --  [* Mannsch.Kw. (Kfz. 70)]
Lkw.(o): 2 / 8 / 1

Gliederung: Stab, Nachr.Zug, Aufkl.Zug
4./5.5.1944 Schwerer Nachtangriff von ca. 250 viermotorigen RAF-Bombern auf die Unterkunftsbereiche des Tr.Üb.Pl. Mailly le Camp.

1.6.1944

Zustandsbericht Stab Pz.Rgt. 39 für Mai 1944
Unterstellungsverhältnis: Pz.Brig. 10
1. Personelle Lage am 1.6.1944
a) Soll: 8 Offz., 1 Beamter, 57 Uffz., 65 Mannsch. = insgesamt 128 Mann
Fehl: 1 Offz.
b) Verluste und sonstige Abgänge im Mai 1944: ( ) = Kommandierte
Tote: 1 Offz., 3 (2) Uffz. u. Mannsch.
Verwundete: 3 (6) Uffz. u. Mannsch.
Vermisste: ---
Kranke: 1 Offz., 6 (3) Uffz. u. Mannsch.
Sonstige Abgänge: 5 Uffz. u. Mannsch.
c) Im Mai 1944 eingetroffener Ersatz: ---
2. Materielle Lage am 1.5.1944 (Soll/einsatzbereit/in kurzfr. Inst.):
Pz. V : 8 / -- / --
Kräder: 9 / -- / --
Pkw.(gl.): 15 / 7 / 1
Pkw.(o): -- / 5 / 1
Maultiere: -- / 3 / 1
Lkw.(gl.): 5 / -- / --
Lkw.(o): 2 / 8 / 2
Kurzes Werturteil des Kommandeurs:
Panzerausbildung: Infolge völligen Mangels an Pz.Kpf.Wg. schlechter Ausbildungsstand der Pz.Besatzungen. Die anderen Teile, besonders Nachr.Zug, sind gut ausgebildet.
Materiell: Pz.Kpf.Wg. zu 0% vorhanden, Räder-Kfz. voll
Stimmung der Truppe: gut
Gesundheitszustand: gut

Gliederung: Stab, Nachr.Zug, Aufkl.Zug

1.7.1944 Zustandsbericht Stab Pz.Rgt. 39 für Juni 1944
Unterstellungsverhältnis: Pz.Brig. 10
1. Personelle Lage am 1.7.1944
a) Soll: 8 Offz., 1 Beamter, 57 Uffz., 82 Mannsch. = insgesamt 138 Mann
Fehl: 1 Offz., 6 Uffz.
b) Verluste und sonstige Abgänge im Juni 1944:
Tote: ---
Verwundete: ---
Vermisste: ---
Kranke: ---
Sonstige Abgänge: 1 Uffz. u. Mannsch.
c) Im Juni 1944 eingetroffener Ersatz: 5 Uffz. u. Mannsch.
2. Materielle Lage am 1.7.1944 (Soll/einsatzbereit/in kurzfr. Inst.):
Pz. V : 8 / -- / --
Kräder: 9 / 3 / 1
Pkw.(gl.): 15 / 11 / --
Pkw.(o): 2 / 2 / --
Maultiere: -- / 4 / --
Lkw.(gl.): 10 / 1 / --
Lkw.(o): 2 / 7 / --
Kurzes Werturteil des Kommandeurs:
a) Stand der Ausbildung: Wegen Mangel an Pz.Kpf.Wg. ist nur der Ausbildungsstand von 3 Pz.Besatzungen zufriedenstellend. Ausbildung des Nachr.Zuges sowie der J.-Dienste ist sehr gut.
b) Stand der materiellen Ausstattung: Pz.Kpf.Wg. 0%, Räder-Kfz. 99% (Ausfall eines Kfz. durch Unfall), 2 Lkw. zur Pz.Gruppe West kommandiert.
Bei erfolgter Zuweisung von Pz.Kpfwg. ist der Einsatz des Stabes als Rgts.Stab eines aktiven Feldregimentes jederzeit gewährleistet.
c) Stimmung der Truppe: gut
d) Gesundheitszustand: gut

Gliederung: Stab, Nachr.Zug, Aufkl.Zug
8.8.1944 Gemäß Anordnung OKH/Chef H Rüst u BdE/AHA steht der Aufstellungsstab Mailly (ehem. Stab Pz.Rgt. 39) zur Aufstellung von Stab u. Stabskp. Pz.Brig. 108 zur Verfügung und gilt damit als aufgelöst.
ENDE
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